GENIOSIL® GPDE
3-Glycidoxypropyldiethoxymethylsilan
GENIOSIL® GPDE ist eine klare, farblose Flüssigkeit mit charakteristisch benzinartigem Geruch.
Eigenschaften
GENIOSIL® GPDE gehört zur Gruppe der epoxyfunktionellen Alkoxysilane. Mit Feuchtigkeit erfolgt langsam Hydrolyse und Freisetzung von Ethanol. Dabei entstehen Silanole, welche zu Siloxanen weiter-reagieren oder auf anorganische Oberflächen anbinden können. Die Epoxygruppe von GENIOSIL® GPDE kann mit Nucleophilen wie Alkoholen oder Aminen, ggf. säure- oder basenkatalysiert, unter Ringöffnung reagieren. Als bifunktionelles Molekül kann GENIOSIL® GPDE dadurch als molekulare Brücke zwischen anorganischen und organischen Substraten wirken.
Der Einsatz von GENIOSIL® GPDE als Haftvermittler in mineralisch gefüllten Kunststoffen führt im Allgemeinen zu einer verbesserten Dispergierbarkeit, Verminderung des Absetzens der Füllstoffe sowie einer deutlichen Reduzierung der Harzviskosität. Daneben wird ein höherer Füllgrad und eine deutliche Erhöhung der Wasser(dampf)resistenz sowie Säure- und Alkalibeständigkeit erreicht. Als Bestandteil von Kleb- und Dichtstoffen wird eine stärkere Untergrundhaftung sowie bessere mechanische Eigenschaften wie, z.B. Biegefestigkeit, Zugfestigkeit und E-Modul erreicht. In Vergussmassen für Elektronikbauteile ist ein positiver Einfluss auf Eigenschaften wie spez. Durchgangswiderstand oder auch der Dielektrizitätskonstante zu beobachten.
Datenblätter
1. Allgemeine Verarbeitungshinweise:
GENIOSIL® GPDE ist mit den üblichen organischen Lösemitteln wie Alkoholen, Kohlenwasserstoffen oder Aceton sehr gut mischbar. Mit neutralem Wasser ist GENIOSIL® GPDE kaum mischbar. Durch Zugabe eines Hydrolysekatalysators (z.B. Essigsäure) kann bei pH-Werten von 3 bis 4 die Hydrolyse deutlich beschleunigt werden, allerdings ist bei pH-Werten unter 4 mit einer beginnenden Öffnung des Epoxidringes zu rechnen.
2. GENIOSIL® GPDE in mineralisch gefüllten Polymeren:
Die Modifizierung von Füllstoffen mit GENIOSIL® GPDE erfolgt entweder in Substanz oder Lösung (z.B. in Alkohol oder in Gemischen Alkohol/Wasser), ggf. nach Vorbehandlung des Substrates mit Wasser und einem Katalysator (z.B. Ammoniak). Eine nachfolgende Anbindung des behandelten Füllstoffes an z.B. Epoxidharze erfolgt bevorzugt während des üblichen Vernetzungsschrittes. Daneben kann GENIOSIL® GPDE bei dem als Blending bezeichneten Verfahren dem Polymer direkt - vor oder gleichzeitig mit der Einarbeitung des Füllstoffes - zugegeben werden. Voraussetzung hierfür ist jedoch die Verträglichkeit von GENIOSIL® GPDE mit dem jeweiligen Polymer sowie, dass das Harz und GENIOSIL® GPDE nicht vorzeitig reagieren.
3. GENIOSIL® GPDE zur Modifizierung von Oberflächen:
Als Primer wird GENIOSIL® GPDE in Form einer 0,5 - 2,5 %-igen, vorzugsweise organischen Lösung auf ein anorganisches Substrat, z.B. eine Metall- oder Glasoberfläche z.B. durch Sprühen oder Rakeln aufgetragen. Nach Anbindung von GENIOSIL® GPDE auf der Oberfläche durch Trocknung und ggf. Tempern kann eine organische Beschichtung nach üblichen Verfahren (z.B. sprühen, rakeln) aufgebracht werden. Darüber hinaus kann GENIOSIL® GPDE als Bestandteil von wässrigen Sol-Gel-Materialien zusammen mit anderen hydrolysierbaren Siliciumverbindungen wie Kieselestern (z.B. SILIKAT TES 28) eingesetzt werden.
Hauptanwendungsgebiete von GENIOSIL® GPDE sind die Behandlung von anorganischen Füllstoffen (z.B. Glas, Mineral- oder Glaswolle, ATH, Kaolin, Glimmer, Metalloxide u.v.m.) für verschiedene Polymertypen, wie z.B. Epoxidharze, Urethane, Melaminharze, EPDM oder auch für Polysulfide, als Bestandteil von Elektronik-Vergussmassen, als Additiv oder Primer in Lacken, Farben, oder Kleb- und Dichtstoffen sowie als Bestandteil anorganischer Beschichtungen auf Polysiloxan-Basis.
Verpackung / Gebinde
GENIOSIL® GPDE ist aktuell in folgenden Gebinden erhältlich:
- 200 KG Fass
- 1.000 KG IBC
Lagerung
Das Mindesthaltbarkeitsdatum der jeweiligen Charge ist auf dem Produktetikett angegeben. Eine Lagerung über den auf dem Produktetikett angegebenen Zeitraum hinaus bedeutet nicht notwendigerweise, dass die Ware unbrauchbar ist. Eine Überprüfung der für den jeweiligen Einsatzzweck erforderlichen Eigenschaftswerte ist jedoch in diesem Falle aus Gründen der Qualitätssicherung unerlässlich.
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