Ein stiller Erfolg – 40 Jahre Schallschutzvereinbarung

Stetige Lärmsanierung sorgt dafür, dass das WACKER-Werk nicht lauter wird.

Burghausen, 07.08.2023

Es ist ein Jubiläum, das nicht mit Pauken und Trompeten gefeiert wird. Denn im Fokus steht das Thema „Stille“: Vor 40 Jahren wurde mit der Schallschutzvereinbarung der Grundstein für ein erfolgreiches, leises Miteinander zwischen dem WACKER-Werk und der Nachbarschaft gelegt.

Schallschutzmessung
Bei einer Schallmessung in einem Verdichter-Raum trägt Martin Seidel einen individuell angepassten Gehörschutz (Otoplastik), der auch in besonders lauten Bereichen genutzt werden kann.

In der Grundform vom 9. August 1983 hat sich das WACKER-Werk in einer Vereinbarung mit der Stadt Burghausen, dem Landratsamt Altötting sowie dem Bayerischen Landesamt für Umwelt dazu verpflichtet, den damaligen Schallpegel durch aktive Lärmsanierung zu verringern.

Zum Beginn der Sanierung wurde 1981 die Fachstelle Schallschutz ins Leben gerufen. Der Werkspegel am Schießplatzweg, der nächsten Wohnbebauung am Werk, betrug nachts zu dieser Zeit noch 58 dB(A). Das ist vergleichbar mit normalem Straßenverkehrsgeräusch. Im Jahr 2006 waren alle lauten Schallquellen saniert. Jede Anlage erhielt ein bestimmtes Lärmkontingent, das auch bei Erweiterungen nicht mehr überschritten werden durfte. Neue relevante Schallquellen durften nur errichtet werden, wenn eine alte, lautere Quelle verschwindet oder saniert wird. Dadurch wird ein Lauterwerden jeder Anlage und des Werks entweder vermieden oder alternativ durch technische Maßnahmen kompensiert.

Der heutige Pegel schlägt mit rund 43 dB(A) nachts zu Buche, was ungefähr dem Geräusch in einer ruhigen Bücherei entspricht. „Rechnerisch passt das heutige Werk schalltechnisch 32-mal in das Ursprungswerk von 1981, obwohl sich der Anlagenbestand in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt und die Produktionsmenge vervielfacht hat“, erläutert Oliver Jaeger, Leiter des Immissionsschutzes in Burghausen. Zum Vergleich: Eine Verdoppelung des Schallpegels entspricht einer Zunahme um 3 dB(A). Somit hat sich die Methode „Sanierung durch Änderung“ sehr bewährt und auch mit der aktuellen Fassung der Schallschutzvereinbarung, die seit 2006 besteht, wird weiterhin sichergestellt, dass das Werk für die Nachbarschaft nicht lauter wird.

Über die Jahrzehnte haben sich das Messequipment und die technischen Geräte stark verändert. Wo früher noch per Hand der Pegelschrieb ausgewertet werden musste, werden heute alle Messdaten digital zur weiteren Auswertung bereitgestellt. Auch die messtechnische Überwachung des Schallpegels in der Nähe des Immissionsorts Schießplatzweg erfolgt heutzutage automatisch über das Internet: Bei kurzzeitiger Überschreitung wird eine E-Mail mit einer entsprechenden Meldung verschickt. Wobei die Erfahrung zeigt, dass solche Überschreitungen meistens eine andere Ursache als WACKER haben - Vogelgezwitscher etwa oder Gewitterdonner.

Viele Beschwerden wegen lauter Geräusche gab es in den letzten Jahren nicht, so bleiben diese umso stärker im Gedächtnis. Wie zum Beispiel 2015,erinnert sich Martin Seidel von der Fachstelle Schallschutz im Immissionsschutz Burghausen, als aus der Nachbarschaft ein Brummton gemeldet wurde. Das Geräusch konnte einer Anlage zugeschrieben werden, in der sich in einem Abluftkamin die Regenschutzscheibe gelöst hatte. Aufgrund der hohen Durchflussgeschwindigkeiten schwebte die Scheibe wie ein Ufo innerhalb des Kamins und verursachte so den tiefen Brummton.

Auch wenn solche Einsätze sehr selten sind: Monotone Arbeit gibt es bei der Fachstelle Schallschutz nicht. Rund 1800 Schallquellen in allen Bereichen sind in Eigenregie zu überwachen. Außerdem berät die Fachstelle zu Themen des Arbeitslärms und führt die zugehörigen Messungen durch.

„So lernt man alle Bereiche kennen – vom Reinraum bis zur Siliziummahlung, von der Klimageräteansaugung bis zum Turbolöscher der Werkfeuerwehr. Mehr Abwechslung geht kaum hier am Standort“, ist sich Martin Seidel sicher. Alle Bereiche haben aus seiner Sicht eines gemeinsam: Nette, kollegiale Zusammenarbeit. Die Schallschutzvereinbarung baut darauf, dass auch schalltechnisch alle an einem Strang ziehen. In den letzten Jahrzehnten war dieses Miteinander vorbildlich. In diesem Sinne: Auf die nächsten 40 Jahre Schallschutzvereinbarung – ein stiller Erfolg!

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