WACKER und TUM gründen Institut für industrielle Biotechnologie

Gemeinsame Pressemitteilung von WACKER und TUM

München, 01.08.2022

Die Wacker Chemie AG und die Technische Universität München (TUM) vertiefen mit der Gründung des TUM WACKER Institute for Industrial Biotechnology ihre Partnerschaft. Ziel des neuen Instituts ist es, die Forschung in der industriellen Biotechnologie in Deutschland auf internationalem Spitzenniveau weiterzuentwickeln. Als Basis für nachhaltiges Wirtschaften sollen mit vereinten Kräften neue Ansätze für die Herstellung von Spezialchemikalien und Wirkstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen erforscht werden. WACKER fördert die Forschung am Institut über die Vertragslaufzeit von sechs Jahren mit über sechs Mio. €. Die neue Einrichtung nimmt ihre Arbeit bereits zum Wintersemester 2022/2023 auf.

Vertragsunterzeichnung_TUM_WACKER
Strategische Partnerschaft: Die Wacker Chemie AG und die Technische Universität München haben gemeinsam ein Institut für industrielle Biotechnologie gegründet. Eine entsprechende Vereinbarung haben Christian Hartel, Vorsitzender des Vorstands der Wacker Chemie AG (l.), und Thomas F. Hofmann, Präsident der TU München (r.), unterzeichnet (Foto: Uli Benz/TUM).

„Die industrielle Biotechnologie ist eine Zukunftstechnologie mit großem Potential“, betont Christian Hartel, Vorsitzender des Vorstands der Wacker Chemie AG. „Mit ihrer Hilfe können Prozesse auf Basis fossiler Rohstoffe ersetzt werden. Der Einsatz von Energie und Rohstoffen kann reduziert werden. Das senkt Produktionskosten, schont Ressourcen und die Umwelt.“ Das Institut für industrielle Biotechnologie werde wertvolle Arbeit bei der Entwicklung und Implementierung nachhaltiger biotechnologischer Prozesse für unterschiedlichste Anwendungen leisten, zeigt sich Hartel überzeugt.

„Die industrielle Biotechnologie ist ein Schlüssel auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise“, sagt Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM. „Von der Forschung auf molekularer Ebene über das Chemieingenieurwesen bis zur Prozesstechnik vernetzen wir die Disziplinen miteinander und beschleunigen durch enge Zusammenarbeit mit WACKER den wirksamen Transfer in die industrielle Praxis.“

Die TUM und WACKER arbeiten seit vielen Jahren in unterschiedlichen Bereichen zusammen, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aktiv voranzutreiben. „Mit der Gründung des Instituts für industrielle Biotechnologie nehmen wir nun gemeinsam ein besonders zukunftsträchtiges Feld in den Fokus“, so WACKER-Vorstandschef Hartel.

Die industrielle Biotechnologie beschäftigt sich unter anderem mit der biotechnologischen Produktion von Spezialchemikalien und Wirkstoffen mithilfe optimierter Enzyme, Zellen oder Mikroorganismen. Als wesentlicher Ausgangsstoff dienen dabei nachwachsende Rohstoffe. Anwendung findet die industrielle Biotechnologie in unterschiedlichen Branchen wie im Lebensmittel- und Gesundheitsbereich, oder auch in der Kosmetik- und Textilindustrie. Beispiele sind hier Pharmawirkstoffe wie auch Nahrungsergänzungsmittel auf Basis von modifizierten Kohlenhydraten oder Proteinen.

Bei der Erforschung neuer biotechnologischer Produktionssysteme wird ein Schwerpunkt des Instituts auf der Herstellung von Nukleinsäuren liegen, die unter anderem in der Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden, zum Beispiel in der Krebstherapie. Als weitere Forschungsfelder stehen die Produktion von niedermolekularen Verbindungen und die Entwicklung von neuen Prozesskonzepten im Vordergrund. Dabei wird das Institut eng mit der Entwicklungsabteilung von WACKER zusammenarbeiten. Die Forschungsarbeiten werden durch regelmäßige Symposien begleitet.

Das TUM WACKER Institute for Industrial Biotechnology wird Teil des Munich Institute of Integrated Materials, Energy and Process Engineering, das als integratives Forschungszentrum alle Kräfte der TUM an den Schnittstellen von neuen Materialien, innovativen Verfahrens- und Produktionstechnologien sowie der Energietechnik verbindet. Die Leitung des TUM WACKER Instituts übernimmt Prof. Sonja Berensmeier. Sie gilt als profilierte Expertin auf dem Gebiet neuer biofunktionaler Materialien und der Prozessentwicklung zur Trennung von biotechnologisch produzierten nieder- und hochmolekularen Biomolekülen. Am Institut sollen in den kommenden sechs Jahren rund 20 Doktorandinnen und Doktoranden forschen.

WACKER betreibt bereits seit den 1980er Jahren Grundlagenforschung im Bereich der Biotechnologie. In den 1990er Jahren brachte das Unternehmen erste biotechnologisch hergestellte Produkte auf den Markt. Heute bündelt die Sparte WACKER BIOSOLUTIONS das Biotechnologiegeschäft des Chemiekonzerns. Der Geschäftsbereich bietet auf Grundlage biotechnologischer Prozesse Lösungen und Produkte für den Life-Science-Sektor. Dazu zählen unter anderem Biopharmazeutika, Cyclodextrine und fermentatives L-Cystein.

Im Rahmen eines Kapitalmarkttages hatte WACKER im März 2022 bekanntgegeben, dass das Unternehmen seine Investitionen in das weitere Wachstum seines Biotechnologiegeschäfts deutlich steigern wird. In den nächsten Jahren will WACKER hier mehr als 80 Mio. € pro Jahr investieren. Im Jahr 2030 soll der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS rund 1 Mrd. € zum Konzernumsatz beitragen. Die Förderung der Forschung am Institut für industrielle Biotechnologie unterstützt diese Strategie.

Mehr Informationen zum Munich Institute of Integrated Materials, Energy and Process Engineering (MEP) finden Sie unter www.mep.tum.de

Über die TUM

Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 600 Professorinnen und Professoren, 48.000 Studierenden sowie 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands.

Über WACKER

Die Wacker Chemie AG (www.wacker.com) ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit hochentwickelten chemischen Spezialprodukten, die sich in unzähligen Dingen des täglichen Lebens wiederfinden. Die Bandbreite reicht vom Kosmetikpuder bis zur Solarzelle. Das Portfolio von WACKER umfasst mehr als 3.200 Produkte, die in über 100 Län-der geliefert werden. WACKER betreibt weltweit 27 Produktions-standorte, 23 technische Kompetenzzentren und 52 Vertriebsbüros Im Geschäftsjahr 2021 erzielte der Konzern mit rund 14.400 Beschäf-tigten einen Umsatz von 6,21 Mrd. €. Die Wacker Chemie AG notiert im Prime Standard der Deutschen Börse und ist im MDAX gelistet (WKN: WCH888, ISIN: DE000WCH8881).

Pressebilder

Vertragsunterzeichnung_TUM_WACKER

Vertragsunterzeichnung_TUM_WACKER

Vertragsunterzeichnung_TUM_WACKER

Bild bestellen

Kontakt

contact image

Wacker Chemie AG
Manuela Dollinger
Tel.: +49 89 6279-1629
Nachricht senden

TU München
Ulrich Meyer
Tel.: +49 89 289 22779
ulrich.meyer@tum.de