Werkfeuerwehr jetzt auch mit Unterstützung von oben

Burghausen, 23.08.2023

Schnell war die Werkfeuerwehr auch in der Vergangenheit schon. Maximal fünf Minuten dürfen zwischen der Alarmierung und dem Eintreffen der ersten Kräfte am Einsatzort vergehen – so lautet die Vorgabe am Standort Burghausen. In Zukunft wird es teils noch deutlich zackiger gehen, geradezu in Windeseile. Schließlich kommt zum bekannten Feuerwehrmotto „retten, bergen, schützen, löschen“ ab sofort auch noch der Punkt „fliegen“.

Feuerwehrdrohne Burghausen
Foto (Wacker Chemie AG): Wird das neue Drohnensystem nicht gerade ferngesteuert, hier von Andreas Spindler von der Werkfeuerwehr, dann bewegt es sich autonom zum Einsatzort. Vorrangiges Ziel ist es, der Einsatzleitung schnellstmöglich ein umfassendes Lagebild zu ermöglichen.

DJI Matrice 300 RTK nennt sich der rasende Kollege, der die Werkfeuerwehr künftig aus der Luft unterstützt. Freilich nicht direkt beim Löschen oder Retten, aber als Aufklärer. So soll die professionelle Drohne bei besonderen Einsätzen den Löschzug begleiten und schnellstmöglich Live-Aufnahmen aus der Luft liefern. Das ermöglicht dem Einsatzleiter ein besseres Lagebild. Auch kann das Gerät gleich den Anfahrtsweg checken und prüfen, ob Hindernisse beachtet werden müssen.

Nun sind Drohnen im Feuerwehrwesen an sich kein Novum mehr. Erste freiwillige Wehren in der Region setzen die Geräte bereits erfolgreich ein. Doch anders als dort, geht es bei der WACKER-Variante nicht darum, die Drohne erst am Einsatzort auszupacken und zu starten. Vielmehr macht sie sich bereits kurz nach der Alarmierung weitgehend autonom unter Aufsicht der Einsatzzentrale auf den Weg. Rechtlich möglich macht das der Umstand, dass es sich beim Werkareal um Privatgelände handelt und Drohneneinsätze durch Feuerwehren gesondert geregelt sind.

Gestartet wird vom Dach der Feuerwehreinsatzzentrale. Ähnlich wie beim Lieferroboter Starship, saust die Drohne anhand vorab festgelegter Wege zum Ziel – vergleichbar einem virtuellen Wegenetz. Mit bis zu 70 Stundenkilometern hat sie dabei einen gewaltigen Tempobonus auf ihrer Seite – schließlich können im Ernstfall schon wenige Minuten oder gar Sekunden den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Um aus der Luft auch die bestmögliche Performance liefern zu können, ist die neue Feuerwehrdrohne mit einem ganzen Repertoire an Hilfsmitteln ausgestattet: Zur hochwertigen Linsenoptik kommen insbesondere eine Wärmebildkamera und ein Entfernungsmesser. „Eine wirklich tolle Unterstützung für uns“, sind sich Dr. Niels Friede, Leiter des Bereichs Gefahrenabwehr und Brandschutz, sowie Oliver Rogozarski von der Werkfeuerwehr einig.

Insgesamt 18 Feuerwehrleute haben sich mittlerweile zu Drohnenpiloten schulen lassen. Schließlich ist der Umgang mit dem mehr als acht Kilogramm schweren und rund 90 Zentimeter breiten Fluggerät nicht ganz ohne. Auch steht die Werkfeuerwehr beim Drohnenprojekt im engen Austausch mit dem Betriebsrat. So wird sichergestellt, dass der Umgang mit der fliegenden Kamera allen datenschutzrechtlichen Ansprüchen genügt.

Übungsflüge hat die frisch im Werkfeuerwehr-Design beklebte DJI-Drohne bereits hinter sich. Und auch im Ernstfall hat sie sich bewährt – vor wenigen Tagen, als es galt, die externen Einsatzkräfte bei der Suche nach einem Vermissten am Alzkanal zu unterstützen. Der Einsatz entpuppte sich als Fehlalarm – zum Glück, wie die Verantwortlichen im Werk erklären. Generell wird das fliegende Auge künftig vor allem bei größeren oder komplexeren Vorfällen starten. Auf die wird freilich gerne verzichtet – Schnelligkeit hin oder her.

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