Eigenschaften

Der Einsatz von GENIOSIL® GF 31 als Haftvermittler in glasfaserverstärkten oder mit Füllstoffen modifizierten Kunststoffen führt zur Verbesserung der Dispergierbarkeit sowie Verminderung des Absetzens der Füllstoffe, einer deutlichen Reduzierung der Schmelzviskosität von Giessharzen sowie einer starken Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von glasfaserverstärkten oder mineralisch gefüllten Kunststoffen. Daneben führt der Einsatz von GENIOSIL® GF 31 in diesen Materialien zu einer deutlichen Erhöhung der Wasser(-dampf)- resistenz sowie Säure- und Alkalibeständigkeit. Eingesetzt als Co-Monomer in Polymeren führt GENIOSIL® GF 31 zu Bindemitteln, die durch Quervernetzung und starke Haftung zum Untergrund z.B. deutlich verbesserten Nassabrieb und Scheuer- sowie Kratzfestigkeit aufweisen. Als Bestandteil radikalisch härtbarer Kleb- und Dichtstoffe führt GENIOSIL® GF 31 zu besseren mechanischen Eigenschaften und verbesserter Untergrundhaftung.
GENIOSIL® GF 31 gehört zur Gruppe der methacrylfunktionellen Alkoxysilane. Es ist eine gegen Licht und Hitze empfindliche, klare, farblose Flüssigkeit mit charakteristisch süsslichem Geruch. Mit Feuchtigkeit erfolgt unter Hydrolyse und Freisetzung von Methanol die Bildung von Silanolen, welche zu Siloxanen weiterreagieren können. Als bifunktionelles, organisch ungesättigtes Molekül, kann GENIOSIL® GF 31 z.B. radikalisch in organische Polymere eingebaut werden und dort als molekulare Brücke zwischen anorganischen und organischen Substraten wirken.

1. Allgemeine Verarbeitungshinweise


GENIOSIL® GF 31 ist mit den üblichen organischen Lösemitteln, wie Alkoholen, Toluol oder Aceton sehr gut mischbar.
In neutralem Wasser ist GENIOSIL® GF 31 kaum löslich.
Durch Zugabe eines Hydrolysekatalysators (z.B. Essigsäure) kann GENIOSIL® GF 31 jedoch bei pH-Werten von 3 bis 4 in bis zu 5 Gew.-% in wässrige Lösung gebracht werden. Die dabei entstehende klare Lösung sollte rasch (binnen 1-2 Tagen) verarbeitet werden, bevor in verstärktem Maß Siloxanbildung erfolgt. Die Deaktivierung von GENIOSIL® GF 31 durch Siloxanbildung ist an einer Eintrübung der wässrigen Lösung zu erkennen.


2. GENIOSIL® GF 31 in glasfaserverstärkten oder mineralisch gefüllten Polymeren


Die Modifizierung von Füllstoffen mit GENIOSIL® GF 31 erfolgt entweder in Substanz oder in Lösung, ggf. nach Vorbehandlung des Substrates mit Wasser und/oder einem Katalysator.
Eine nachfolgende Anbindung des behandelten Füllstoffes an z.B. ungesättigte Polyesterharze erfolgt bevorzugt durch peroxid- oder strahleninitiierte Copolymerisation oder Pfropfung.
Daneben kann GENIOSIL® GF 31 bei dem als Blending bezeichneten Verfahren einem Polymer direkt - vor oder gleichzeitig mit der Einarbeitung des Füllstoffes - zugegeben werden.
Voraussetzung hierfür ist jedoch die Verträglichkeit von GENIOSIL® GF 31 und dem jeweiligen Polymer sowie, dass das Harz und GENIOSIL® GF 31 nicht vorzeitig reagieren.



3. GENIOSIL® GF 31 zur Modifizierung von Oberflächen


Als Primer wird GENIOSIL® GF 31 in Form einer wässrigen oder organischen Lösung auf ein anorganisches Substrat, z.B. eine Metall- oder Glasoberfläche aufgetragen. Nach Anbindung von GENIOSIL® GF 31 auf der Oberfläche durch Trocknung kann eine organische Beschichtung nach üblichen Verfahren (z.B. sprühen, rakeln) aufgebracht werden.


4. GENIOSIL® GF 31 als Polymerbaustein


Zum Einbau von GENIOSIL® GF 31 in organische Polymere wird in einer Lösungs- oder Emulsionspolymerisation zusätzlich zu üblicherweise eingesetzten Monomeren und Radikalstartern (Diazoverbindungen oder Peroxiden) GENIOSIL® GF 31 als Co-Monomer dosiert. Die radikalische Pfropfung von GENIOSIL® GF 31 an organische Polymere kann zusätzlich durch Promotoren wie Cobaltverbindungen unterstützt werden. Die so erhaltenen Polymere können als Beschichtungen, Kleb- oder auch Dichtstoffe formuliert werden.


Das Hauptanwendungsgebiet von GENIOSIL® GF 31 sind glasfaser- oder glasgewebeverstärkte Polyester- und Polyolefinformteile.
Daneben wird GENIOSIL® GF 31 zur Oberflächenmodifizierung von Füllstoffen und Pigmenten für Duroplaste (z.B. Polyacrylate, Polyester), Thermoplaste (Polyester, Polyolefine) und Elastomere, sowie als Polymerbestandteil in Beschichtungen eingesetzt.
Weitere wichtige Anwendungsgebiete sind hitze- und/oder strahlenhärtbare Kleb- und Dichtstoffe.

Verpackung / Gebinde

Informationen über verfügbare Gebindegrößen sind bei unseren Vertriebsgesellschaften erhältlich.

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum der jeweiligen Charge ist auf dem Produktetikett angegeben. Eine Lagerung über den auf dem Produktetikett angegebenen Zeitraum hinaus bedeutet nicht notwendigerweise, dass die Ware unbrauchbar ist. Eine Überprüfung der für den jeweiligen Einsatzzweck erforderlichen Eigenschaftswerte ist jedoch in diesem Falle aus Gründen der Qualitätssicherung unerlässlich.

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