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Fliesen im Aufwind

Fliesen liegen weltweit im Trend. Und mit ihrem Absatz steigt die Auswahl: Moderne Fliesen bestehen aus Porzellan oder Feinsteinzeug, Glas, Verbundstoffen oder Kunststoff. Sie sehen aus wie Holz, Naturstein oder Beton. Und sie kommen in allen Formen und Größen daher – von winzigen Mosaikfliesen bis hin zu übergroßen XXL-Formaten. Was das für die Verleger heißt? Immer schön flexibel bleiben!

Rund 52 % der Bodenbeläge werden 2025 keramisch sein.

19 Milliarden Quadratmeter (Werte in Grafik in %)

Weltweit bestehen heute etwa 50 % aller Bodenbeläge aus Fliesen. Tendenz steigend: Allein in Asien wird bis 2025 ein Zuwachs aller gefliesten Boden-, Wand- und Fassadenflächen von 7 % erwartet; in Europa und Amerika sind es jeweils 4 %. Ein Grund ist die zunehmende Urbanisierung.

Gleichzeitig werden Porzellanfliesen in vielen Ländern immer beliebter: Sie sind universell einsetzbar, strapazierfähig und pflegeleicht. Zudem stellen sie eine kostengünstige und ästhetische Alternative zum beliebten Naturstein dar. Und sie eröffnen schier grenzenlose Möglichkeiten in Bezug auf Design, Formen und Materialien.

Die Fliesenkleber sind gefordert

Mit der Fliesenvielfalt steigen auch die Ansprüche an die verwendeten Fliesenkleber. In vielen Fällen sind herkömmliche Fliesenkleber modernen Fliesen nicht gewachsen. Das liegt ganz einfach daran, dass sie für poröse Werkstoffe wie Ton oder Terrakotta entwickelt wurden und an den glatten, dichten Oberflächen von Porzellanfliesen oder Feinsteinzeug nicht haften.

Hier kommt die moderne Chemie zum Zug: Durch Polymermodifikation lassen sich die Eigenschaften von Fliesenklebern so verbessern, dass Porzellanfliesen sogar auf Holz verlegt werden können. Aber nicht nur neue Anwendungsbereiche lassen sich erschließen – auch neue Anforderungen an den Einsatz von Fliesen können so erfüllt werden. Polymermodifizierte Fliesenkleber können zum Beispiel helfen, neue Designideen erschwinglich, energieeffizient oder ressourcenschonend umzusetzen.

Vom Zement zum Polymer: die Geschichte des Fliesenklebers

Traditionell wurden reine Sand-Zement-Mischungen verwendet, um Fliesen an Wänden und auf Böden zu verlegen. Der Zement verkrallt sich dabei mechanisch in den Poren des Substrats und der Fliese. Wenn das Substrat bzw. die Keramikfliesen zu glatt sind, versagt diese mechanische Verbindung. Durch Zugabe von polymeren Bindemitteln wie zum Beispiel VINNAPAS® VAE Dispersionen und polymeren Dispersionspulvern lässt sich die Haftung des Fliesenklebers verbessern. Das Polymer erzeugt dabei eine starke und flexible Verbindung zwischen Substrat und Fliese. Da die Wahl der Art und Menge des Polymers von unterschiedlichen Faktoren abhängt, werden moderne Fliesenkleber als fertige Trockenmischungen angeboten. Diese müssen auf der Baustelle nur noch mit Wasser angemischt werden.

Neue Fliesenkleber reduzieren CO2-Emissionen

Polymermodifikation hat auch die Verlegetechnik revolutioniert. Insbesondere als WACKER in den 1950er-Jahren die ersten polymeren Dispersionspulver entwickelte, wurde Fliesenlegen erheblich effizienter. Die nun möglichen Trockenmörtel-Fertigmischungen mussten vor Ort lediglich mit Wasser gemischt und nur noch in sehr dünnen Schichten auf die Fliesen aufgetragen werden. Dieser Wechsel vom Dickbett- auf das Dünnbettverfahren führte dazu, dass durchschnittlich dreimal weniger Material benötigt wurde (von ca. 14 kg/m2 auf ca. 4,5 kg/m2). Das bedeutet auch erhebliche CO2-Einsparungen, da weniger Material produziert und transportiert wird. Aber nicht nur CO2-Emissionen können mit VINNAPAS® modifizierten Fliesenklebern reduziert werden: Auch die Arbeit wird effizienter, da 75 % weniger Zeit für das Verlegen benötigt wird.

VINNAPAS® eco: polymere Bindemittel mit reduziertem CO2-Fußabdruck

Mit VINNAPAS® eco bietet WACKER jetzt auch polymere Bindemittel aus nachwachsenden Rohstoffen basierend auf dem Biomassenbilanzansatz an. Dabei werden bis zu 100 % der fossilen durch nachhaltig zertifizierte erneuerbare Rohstoffe in der Wertschöpfungskette ersetzt. Bei VINNAPAS® eco Dispersionen und Dispersionspulver für Fliesenkleber kommt als nachwachsender Rohstoff biobasierte Essigsäure zum Einsatz. VINNAPAS® eco Typen sind nach dem REDcert2 Standard zertifiziert und von der externen Prüfstelle TÜV NORD auditiert. Das ist ein erster Schritt und eine Drop-In-Lösung, die jetzt CO2-Emissionen sparen kann.

Fliesentrend #1: Back to Nature!

Fliesen in Naturstein- oder Holzoptik

Naturstein erfreut sich als Bodenbelag großer Beliebtheit. Er ist ästhetisch, spricht die Sinne an und verbreitet einen Hauch von Luxus. Allerdings ist er für viele unerschwinglich. Feinsteinzeug ist eine günstige Alternative – vor allem, wenn die Fliesen auch noch aussehen wie Naturstein. Moderne Digitaldruckverfahren machen es möglich: Täuschend echte Marmor-, Granit- oder Schieferdekore werden einfach auf die Fliese aufgedruckt. Das Ergebnis steht dem Vorbild optisch in nichts nach, gleichzeitig sind Fliesen pflegeleichter und robuster als viele Naturstein-Arten. Auch Fliesen mit aufgedrucktem Holzdekor liegen im Trend: Als Ersatz für Parkettböden verbreiten sie Behaglichkeit und sind strapazierfähiger als das Original.

Die bedruckten Fliesen bestehen in der Regel aus Porzellan oder Feinsteinzeug. Sie weisen eine geringe Porosität und eine glatte Oberfläche auf, was eine Polymermodifizierung des verwendeten Fliesenklebers unverzichtbar macht.

Fliesentrend #2: Alles außer Standard!

Neue Formen und Strukturen

Vorbei die Zeiten, in denen Fliesen standardmäßig rechteckig waren. Heute erfreuen sich geometrische Sechsecke, Vielecke und Würfel wachsender Beliebtheit. Aber auch runde und geschwungene Formen werden immer häufiger, ebenso wie plastische 3-D-Fliesen mit reliefartigen Strukturen oder Noppen. Keine Frage: Der Trend geht hin zu immer mehr Individualität – und Porzellanfliesen spielen ganz vorne mit. Dabei steht fest: Bei so viel Individualität kann es natürlich auch beim Fliesenkleber keine Standardlösung geben. Durch Polymermodifizierung kann den Anforderungen unterschiedlichster Formen, Strukturen und Anwendungsbereiche Rechnung getragen werden.

Fliesentrend #3: Mut zur Größe!

Große Fliesen, große Herausforderungen

Große Fliesen werden immer beliebter. Sie erzeugen selbst in kleinen Räumen optische Weite und lassen aufgrund ihres geringen Fugenanteils den gefliesten Raum ruhiger erscheinen. Während sogenannte XXL-Fliesen mit Kantenlägen von bis zu 120 x 260 cm jedoch weitgehend dem Premium-Segment vorbehalten bleiben, sind mittelgroße Fliesen als günstige Alternative mittlerweile weit verbreitet. In China zum Beispiel sind Fliesen im Format 80 x 80 cm oder größer Standard in Ess- und Wohnbereichen. Doch mit dem Format wachsen auch die Herausforderungen an Produktion und Transport der Fliesen, vor allem aber an das Verlegen.

Wände: Jetzt wird es schwer

Großformatige Fliesen sind schwerer als kleinformatige. Das macht die Befestigung an Wänden oder Böden sowohl für den Handwerker als auch für den Fliesenkleber zur Herausforderung. Sobald sie an der vorgesehenen Stelle an die Wand gedrückt werden, sollten die Fliesen so stark haften, dass sie nicht abrutschen. Selbst minimales Verrutschen führt zu einem inakzeptablen optischen Gesamteindruck, wenn mehrere großformatige Fliesen nebeneinander verlegt werden. Gleichzeitig soll sich ihre Position aber noch korrigieren lassen. Diese Kombination aus Standfestigkeit und langer Korrigierzeit kann nur durch hoch entwickelte Kleberformulierungen erreicht werden. Polymermodifikation ist dabei ein Muss, um diese anspruchsvollen Fliesen sicher zu befestigen. Zur Formulierung von Fliesenklebern für großformatige Fliesen wurden deshalb spezielle VINNAPAS® Typen entwickelt.

Boden: So läuft es glatt

Damit man großformatige Fliesen verlegen kann, muss der Untergrund absolut eben sein. Bereits leichte Unebenheiten, kleine Löcher oder Erhebungen können bewirken, dass die Fliesen unter Belastung brechen. Auch hier hat die Bauchemie Antworten gefunden: Polymermodifizierte Selbstverlaufsmassen sind einfach und schnell aufzubringen und ergeben absolut glatte Oberflächen. Je nach Formulierung können sie mit weiteren Eigenschaften ausgestattet werden. Hochflexible Typen können kleine Bewegungen auffangen, die durch unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten entstehen, und so Risse verhindern. Die Flexibilität ist auch entscheidend, weil große Fliesen in der Regel dünner sind und leichter brechen.

Fugenmörtel: Darauf kommt es an

Große Fliesen werden häufig mit extrem schmalen, beinahe unsichtbaren Fugen verlegt. Dies lässt die geflieste Fläche großzügiger erscheinen, verlangt den Fugenmörteln jedoch einiges ab: Die verwendeten Mörtel müssen sehr flexibel sein, um mechanische Belastungen auszugleichen. Gleichzeitig sollten sie insbesondere in Bädern und Küchen eine hohe Hydrophobie aufweisen, damit keine Feuchtigkeit in die Wand oder den Boden dringen kann. Die speziellen VINNAPAS® Typen für großformatige Fliesen tragen diesen Anforderungen Rechnung.

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