WACKER tritt Initiative zum Recycling von Trägerpapieren bei

München, 18.03.2021

Führende Etikettenhersteller kooperieren in einer Recyclinginitiative für sogenannte Trägerpapiere. Durch den Aufbau eines Sammelsystems und einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sollen beschichtete Papierabfälle künftig wiederverwertet werden. Dem Firmenkonsortium gehören aktuell 30 Unternehmen an, neben international tätigen Etikettenherstellern wie UPM Raflatac, Avery Dennison oder Herma auch europäische Zulieferer wie WACKER. Unter der Marke DEHESIVE® stellt WACKER Silicontrennmittel her, mit denen Trägerpapiere beschichtet werden.

Nina Straubhaar (vorne links), Dr. Markus Haider (vorne rechts), Wolfgang Huber (hinten links) und Markus Heindlmeier zeigen einen Sammelcontainer für Trägerpapiere von Etiketten.

Selbstklebeetiketten werden auf einer Schutzfolie oder einem Trägerpapier ausgeliefert, von denen der Aufkleber abgezogen wird. „Dabei spielen Silicontrennmittel eine entscheidende Rolle“, sagt Dr. Hans Lautenschlager, Marktsegmentsleiter Release Coatings bei WACKER SILICONES. „Sie sorgen dafür, dass der Aufkleber beim Abziehen nicht beschädigt wird. Ohne Trennmittel würde das Etikett auf dem Träger haften und wäre damit unbrauchbar.“

Für die Rücknahme von Trägerpapieren, die aus sehr hochwertigen Zellulosefasern bestehen, gab es bis vor Kurzem in Europa kein geeignetes Recyclingsystem. Die Brancheninitiative „Circular Economy for Self-Adhesive Labels“ (Kreislaufwirtschaft für Selbstklebeetiketten, kurz CELAB) strebt an, in den nächsten fünf Jahren bis zu 75 Prozent der Trennbeschichtungen und Papiere, die nach dem Abziehen des Etiketts auf dem Träger übrigbleiben, einer Wiederverwertung zuzuführen.

„Im Rahmen unserer strategischen Ziele treten wir seit Jahren für ein nachhaltiges Wirtschaften und für geschlossene Produktkreisläufe ein“, sagt Dr. Lautenschlager. „Insofern war es für uns selbstverständlich, dass wir auch eine Recyclingkampagne wie diese unterstützen.“

Sieben Einheiten und Partnerunternehmen der Wacker Chemie AG am Standort Burghausen testeten die Recyclingprozesse in einem Pilotprojekt, organisiert von Nina Straubhaar, Dr. Dominik Auer und Dr. Markus Haider vom Corporate-Sustainability-Team.

Die teilnehmenden Betriebe haben einen relativ hohen Etikettenbedarf und produzieren daher relevante Mengen von Trennpapierabfälle, die nun gesammelt und vom Papierhersteller UPM abgeholt werden. In dessen Werk landen die Trennpapiere in einem alkalischen Bad, das die Siliconbeschichtung ablöst. Übrig bleiben die hochwertigen Zellulosefasern, die anschließend wiederverwendet werden. Derzeit wird geprüft, ob sich neben den Trennpapieren auch die abgelöste Siliconbeschichtung wirtschaftlich wiederverwenden lässt.

Der Prozess funktioniert so gut, dass sich inzwischen auch ein Team der DRAWIN Vertriebs-GmbH mit den Möglichkeiten am Standort in Riemerling bei München beschäftigte. DRAWIN gehört zum WACKER-Konzern und versendet hochwertige Spezialsilicone in die ganze Welt, wobei eine nicht unerhebliche Menge an Etiketten eingesetzt wird. Im Erfahrungsaustausch mit den Burghauser Kollegen wird das Recycling von Trägerpapieren nun bei DRAWIN gestartet.

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