WACKER schließt das Geschäftsjahr 2022 mit neuen Höchstwerten bei Umsatz und Ergebnis ab

  • KONZERNUMSATZ LIEGT MIT 8,21 MRD. € EIN DRITTEL ÜBER VORJAHR
  • EBITDA MIT 2,09 MRD. € GEGENÜBER 2021 UM 35 PROZENT GESTEIGERT
  • EBIT BELÄUFT SICH AUF RUND 1,69 MRD. €
  • JAHRESERGEBNIS 2022 LIEGT BEI 1,29 MRD. €
  • NETTO-CASHFLOW BELÄUFT SICH AUF RUND 435 MIO. €

München, 23.01.2023

Die Wacker Chemie AG hat im Geschäftsjahr 2022 bei Umsatz und Ergebnis neue Höchstwerte erzielt. Nach vorläufigen Berechnungen beträgt der Gesamtumsatz des Münchner Chemiekonzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 8,21 Mrd. €. Das sind 32 Prozent mehr als 2021 (6,21 Mrd. €). Ausschlaggebend für den Anstieg im Jahresvergleich waren vor allem höhere Preise. Effekte aus Wechselkursveränderungen durch den stärkeren US-Dollar haben den Umsatz ebenfalls positiv beeinflusst. Dagegen haben die gegenüber dem Vorjahr insgesamt etwas niedrigeren Absatzmengen die Umsatzentwicklung gebremst.

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Geschäftsjahres 2022 belief sich nach den vorläufigen Zahlen auf 2,09 Mrd. € (2021: 1,54 Mrd. €). Das ist ein Plus von 35 Prozent. Neben den höheren Preisen haben auch Einsparungen aus den laufenden Effizienzprogrammen des Konzerns die Ergebnisentwicklung im operativen Geschäft positiv beeinflusst. Die sprunghaft gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe und Logistik haben das EBITDA dagegen im Jahresvergleich um rund 1,3 Mrd. € gemindert.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist aufgrund der oben beschriebenen Effekte um 49 Prozent auf rund 1,69 Mrd. € gewachsen (2021: 1,13 Mrd. €). Die Abschreibungen betragen rund 400 Mio. € und liegen damit auf dem Niveau des Vorjahres (404 Mio. €). Das Jahresergebnis 2022 beläuft sich auf etwa 1,29 Mrd. € (2021: 828 Mio. €).

„Zum kräftigen Umsatzplus des vergangenen Jahres haben alle unsere Geschäftsbereiche beigetragen“, sagte Konzernchef Christian Hartel. „Zwar hat sich die Nachfrage in einzelnen Abnehmerbranchen in der zweiten Jahreshälfte spürbar verlangsamt. Gleichzeitig haben wir aber für unsere Produkte deutlich bessere Preise als 2021 erzielt. Das hat auch dazu beigetragen, dass wir die stark gestiegenen Kosten, vor allem für Energie, aber auch für Rohstoffe und Logistik kompensieren konnten.“

Mit Blick auf den aktuellen Geschäftsverlauf zeigte sich Hartel verhalten: „Wir spüren mittlerweile in zahlreichen Anwendungsfeldern die Auswirkungen der sich abschwächenden Konjunktur auf das Bestellverhalten unserer Kunden. Bremsspuren sehen wir insbesondere im Baugeschäft, aber auch bei Siliconen für andere Branchen. Allgemein bauen viele Kunden ihre Bestände ab, bleiben zunächst vorsichtig, auch wenn sie ein Anziehen der Nachfrage im Jahresverlauf erwarten.“

Im 4. Quartal habe, wie in der gesamten chemischen Industrie, der Bestandsabbau der Kunden einen erkennbaren Einfluss auf den Umsatz und das Ergebnis von WACKER gehabt, erläuterte Hartel. Vor allem habe sich das im Siliconegeschäft bemerkbar gemacht. Zusätzlich sei die Binnennachfrage in China auf Grund der pandemiebedingten Restriktionen unter ihrem Potential geblieben. „Das hat außerhalb von China zu zunehmendem Importdruck und sinkenden Preisen geführt“, sagte Hartel. Die Preise für Spezialitäten seien dagegen weitgehend stabil geblieben.

Dank der Effizienzmaßnahmen der vergangenen Jahre sei WACKER sehr solide aufgestellt, hob der Konzernchef hervor: „Wir haben in den letzten drei Jahren einen Netto-Cashflow von insgesamt rund 2 Mrd. € erwirtschaftet, wir haben eine hohe Liquidität und sind schuldenfrei. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass sich WACKER auch unter den schwieriger werdenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfolgreich behaupten wird.“ Zudem sei es durchaus möglich, dass es nach dem chinesischen Neujahrsfest, je nach Entwicklung des Infektionsgeschehens, zu einer graduellen Belebung der Weltwirtschaft kommen könnte, sagte Hartel.

Investitionen, Netto-Cashflow und Nettofinanzvermögen

Die Investitionen von WACKER im Geschäftsjahr 2022 lagen nach den vorläufigen Zahlen bei 545 Mio. € (2021: 344 Mio. €). Das sind 58 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der Kapazitäten aller vier Geschäftsbereiche.

Der Netto-Cashflow summierte sich im Geschäftsjahr 2022 auf rund 435 Mio. € (2021: 761 Mio. €). Das sind wegen des umsatzbedingt gestiegenen Working Capital sowie der höheren Investitionen 43 Prozent weniger als im Vorjahr.

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 weist WACKER ein Nettofinanzvermögen von rund 410 Mio. € aus (31.12.2021: 547 Mio. €).

Geschäftsbereiche

WACKER hat 2022 in allen seinen Geschäftsbereichen auf Grund besserer Preise deutliche Umsatzzuwächse verzeichnet. Besonders kräftig fiel das Plus im Geschäft mit Polysilicium aus.

WACKER SILICONES erzielte einen Jahresumsatz von 3,45 Mrd. € und übertraf damit den Wert des Vorjahres (2,60 Mrd. €) um 33 Pro-zent. WACKER POLYMERS erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 2,00 Mrd. € (2021: 1,67 Mrd. €). Das ist ein Plus von 20 Prozent. Der Umsatz von WACKER BIOSOLUTIONS wuchs im vergangenen Geschäftsjahr um 11 Prozent auf 330 Mio. € (2021: 296 Mio. €). WACKER POLYSILICON hat seinen Jahresumsatz mit 2,28 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr (1,53 Mrd. €) um 49 Prozent gesteigert.

Das EBITDA der einzelnen Geschäftsbereiche hat sich 2022 unterschiedlich entwickelt. Im Geschäft mit Polysilicium, Siliconen und Polymerprodukten verbuchte der Münchner Chemiekonzern deutliche Zuwächse. Dagegen lag das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs WACKER BIOSOLUTIONS deutlich unter dem Vorjahr. Kosteneinsparungen aus den laufenden Effizienzprogrammen des Konzerns haben das EBITDA in allen Geschäftsbereichen positiv beeinflusst.

WACKER SILICONES erzielte 2022 ein EBITDA von 875 Mio. € (2021: 553 Mio. €). Das ist ein Anstieg um 56 Prozent. Neben den besseren Preisen für Silicone hat der Geschäftsbereich vom weiter zunehmenden Anteil margenstarker Spezialitäten an seinem Gesamtportfolio profitiert. Darüber hinaus hat eine im 4. Quartal verbuchte Zuschreibung bei einer at-Equity-konsolidierten Beteiligungsgesellschaft in China das EBITDA von WACKER SILICONES um rund 70 Mio. € erhöht.

Das EBITDA von WACKER POLYMERS belief sich auf 285 Mio. € (2021: 253 Mio. €). Ausschlaggebend für dieses Plus von 13 Prozent waren vor allem die im Jahresvergleich deutlich besseren Preise. Produktmixeffekte und Währungsveränderungen haben das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs ebenfalls positiv beeinflusst.

WACKER BIOSOLUTIONS erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr ein EBITDA von 15 Mio. € (2021: 39 Mio. €). Das sind 61 Prozent weniger als vor einem Jahr. Ursächlich für diesen Rückgang sind vor allem der Ausfall einer Produktionsanlage am Standort Burghausen während der ersten Monate des vergangenen Jahres, ausbleibende Zahlungen eines Kunden, der seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkam, sowie Integrations- und Vorlauf-kosten an den Standorten San Diego und Halle.

WACKER POLYSILICON hat im Geschäftsjahr 2022 von den sehr guten Preisen für Solarsilicium profitiert. Der Geschäftsbereich steigerte sein EBITDA um 25 Prozent auf 820 Mio. € (2021: 657 Mio. €). Die Preise für Halbleitersilicium sind im Jahresvergleich ebenfalls gestiegen. Gleichzeitig hat sich der Anteil von Silicium für Halbleiteranwendungen an den gesamten Absatzmengen weiter erhöht.

Vorläufige Eckdaten WACKER-Konzern
Mio. € 2022e 2021 Veränd.
in %
Umsatz 8.210 6.208 32
EBITDA 2.085 1.539 35
EBITDA-Marge (%) 25 25 -
EBIT 1.685 1.134 49
EBIT-Marge (%) 21 18 -
Jahresergebnis 1.285 828 55
Investitionen 545 344 58
Netto-Cashflow 435 761 -43
Die in dieser Presseinformation enthaltenen Zahlen und Trendaussagen zu den Geschäftsergebnissen des Jahres 2022 sind vorläufig und nicht auditiert. Die Wacker Chemie AG wird ihren Bericht zum Geschäftsjahr 2022 am 14. März 2023 veröffentlichen.

Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von WACKER beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u. a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenz-produkten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch WACKER ist weder geplant noch übernimmt WACKER die Verpflichtung dafür.

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