Einzeln Stark – Gemeinsam Stärker

Gati, 20.12.2023

In Nepal blühen rund um das Bergdorf Gati vielfältige Projekte auf. Jugendliche aus Freiberg, die sich in der Schülerfirma Namasté Nepal S-GmbH engagieren, kehrten nun sehr beeindruckt von einer Reise nach Nepal zurück: „Der Aufenthalt dort hat uns verändert und uns gezeigt, was im Leben wirklich zählt.“ Lesen Sie hier, was die jungen Menschen in Nepal erlebt haben.

Der WACKER HILFSFONDS unterstützt die Menschen in Nepal seit den schweren Erdbeben vom Jahr 2015, ermöglichte den Aufbau und nun den Unterhalt von Schulen. Dabei kooperiert die Stiftung mit der Schülerfirma Namasté Nepal S-GmbH des Freiberger Geschwister-Scholl-Gymnasiums.

Eine Gruppe von Jugendlichen war diesen Herbst gemeinsam mit Projektkoordinator Steffen Judersleben auf eigene Kosten vor Ort in Nepal. Sie überzeugten sich dort von der Qualität des Montessori-Unterrichts, bei dem junge, motivierte Erzieherinnen und Lehrkräfte in Kindergärten und Vorschulklassen kindgerechte Lernmaterialen einsetzen.

„Wir sind sehr zufrieden mit den Fortschritten in unseren Projektdörfern. Alle Schulen haben jetzt einen Internet-Zugang“, berichtet Projektkoordinator Steffen Judersleben. „Die Lehrkräfte können durch Zugang zu modernen Medien und vielfältigem Material den Unterricht bunter und individueller gestalten.“ Schwerpunkte der Investitionen im Jahr 2024 bleiben die Schulmaterialien und eine hohe Qualität des Unterrichts. Dabei ist die Lehrerfortbildung ein ebenso wichtiges Thema wie der stabile Zugang zum Internet.

Die Unterstützung des WACKER HILFSFONDS ist ein Meilenstein nicht nur beim Wiederaufbau der Projektschule und des Kindergartens, sondern auch bei der Finanzierung des laufenden Unterhalts. Stiftungsvorstand Mirko Kappelhoff betont: „Mit unserem Cent-Spenden-Programm schaffen wir es, den laufenden Schulbetrieb für unsere Projekte zu finanzieren. Danke an alle, die dazu beitragen, jungen Menschen durch Bildung den Weg in die Zukunft zu ebnen.“

„Nepal hat uns verändert und uns gezeigt, was wirklich zählt“

Selbst einmal vor Ort in Nepal die Menschen besuchen, deren Dorf durch langjähriges Engagement wiederaufgebaut wurde – dieser Traum ging für eine Gruppe Jugendlicher vom Freiberger Geschwister-Scholl-Gymnasium im Herbst 2023 in Erfüllung. Nach einer langen Flugreise und einem Fußmarsch erreichten sie Gati – jenes Dorf, das dank des Engagements der Schülerfirma Namasté Nepal S-GmbH aufblüht.

Digitale Lösungen sind Basis für gute Zukunftschancen der Schulkinder. Inzwischen läuft das Internet im Bergdorf Gati stabil.

Hier der bewegende Reisebericht der Schülerinnen und Schüler, die gemeinsam mit Steffen Judersleben unterwegs waren:

„Wir teilen unsere Erlebnisse und Begegnungen mit den herzlichen und hilfsbereiten Menschen Nepals gern mit euch. Wir nehmen euch mit in unsere Partnerdörfer, zu unseren Freunden, in eine Welt farbenfroher Gassen, belebter Stadtviertel, liebevoller Menschen, traumhafter Landschaften, in eine Kultur, geprägt von Tanz, Musik, Fröhlichkeit und Farbenfreude, in ein Land, welches vielseitiger nicht sein könnte.

Nach vielen Reisestunden in Kathmandu angekommen war uns schnell klar, dass das Leben hier ganz anders ist – kulturell, sozial, wirtschaftlich – einfach alles ist grundverschieden von Deutschland. Die Religion spielt in Nepal eine große Rolle – die Tempelanlagen mit den Stupas und farbenfrohen Gebetsfahnen prägen das Bild. Die Spitzen auf diesen Gebäuden weisen hoch in den Himmel – in das Nirwana.

Auf dem Weg nach Gati verbrachten wir vier Stunden mit einer abenteuerlichen Busfahrt, um dann über einen Pfad eine Stunde zum Dorf aufzusteigen. Auf dem halben Weg erklang Musik: Das halbe Dorf war unterwegs, um uns willkommen zu heißen. Jung und Alt begleiteten uns gut gelaunt und freundschaftlich. Die Dorfmusikanten spielten – trotz des Regens und der Vielzahl an Blutegeln war es ein einmaliger und unbeschreiblicher Augenblick. Das ganze Dorf begrüßte uns mit einem herzlichen Lächeln. Es wurde gesungen, getanzt und wir wurden mit liebevollen Worten, Umarmungen, bunten Blumen sowie dem traditionellen Festtagsschmuck der Tikkas und Katas überhäuft. Unsere Gastfamilien nahmen uns freundlich auf, stellten die Familienmitglieder vor, zeigten Haus und Schlafstätten für die nächsten fünf Nächte.

Wir waren sehr schnell im Dorfleben angekommen. In den darauffolgenden Tagen erwartete uns ein vielfältiger Tagesablauf. Zunächst besuchten wir eine Partnerschule, in der eine umfangreiche Begrüßungszeremonie mit einem bunten Programm aus Tanz, Musik und Reden geboten war. In den folgenden Tagen nahmen wir am Unterricht teil, gestalteten selbst eine Unterrichtsstunde. Besonders wichtig war uns die Kommunikation mit den gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern. In einem Gespräch mit den Lehrerkräften und dem Schuldirektor ging es um Verbesserungen der Unterrichtsgestaltung und um die Einführung neuer Lernmethoden.

Der Besuch des Kindergartens in Gati hat uns sehr beeindruckt. Die Leiterin und drei junge Betreuerinnen teilen sich das Gehalt für eine Stelle. Die Aufenthaltsräume sind farbenfroh mit Blumen und Schmetterlingen aus buntem Papier gestaltet. Wir überzeugten uns von der Umsetzung des Montessori-Bildungskonzepts. Die Kinder lernen schon ab dem Alter von dreieinhalb Jahren erste englische Begriffe und setzen diese in Musik, Tanz und kleinen Spielen um. Diesen gelungenen Ansatz jetzt mit eigenen Augen zu sehen, das war etwas Besonderes und gab uns die Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Auch beim Treffen mit der Frauengruppe und mit dem Gati Youth Clubs erlebten wir den Erfolg des Englischunterrichts im Dorf.

Einblicke in das Leben in Gati

Überall im Dorf laufen Hühner und Hunde kreuz und quer herum. Selbst am frühen Morgen sind die Wege schon belebt. Die Kinder spielen Fußball, Cricket und machen sich auf den Weg zur Schule. Hunde genießen die Sonnenstrahlen und suchen Futter. Erwachsene sind eifrig in Gespräche vertieft, die Mütter flechten ihren Kindern Zöpfe oder bereiten das Essen zu.

Es ist großartig, wie vielseitig sich das Team des Jugendclubs im Dorf engagiert und mit Herzblut in den unterschiedlichsten Projekten dabei ist. Die Jugendlichen kümmern sich unter anderem um Blutspendeaktionen, die medizinische Versorgung, unterstützen das Kaffeeprojekt, legten neue Wege an und organisieren Canyoning-Abenteuer für Touristen und Einheimische.

Die Zeit in unserem Partnerdorf Gati hat uns emotional sehr berührt. Wir haben viel gesungen, getanzt und gelacht, eine vielseitige Kultur und gutherzige Menschen kennengelernt. Die Bewohner Gatis haben uns in ihren Bann gezogen. Die Zeit war viel zu schnell vorbei und der Abschied fiel schwer. Natürlich bleiben wir in Kontakt – gute Freundschaften halten auch großen Entfernungen stand.

In Gati und den anderen Projektdörfern konnten wir mit eigenen Augen sehen, was durch unsere Arbeit von Deutschland aus erreicht werden kann und wie wichtig das Engagement für eine bessere Bildung in Nepal ist.

Die Gäste aus Freiberg lernten in Gati, traditionell Kaffee zu rösten und zu mahlen. Die Muttergruppe unterstützt den Jugendclub bei der Ernte und Pflege der Kaffeepflanzen.

Das Land und seine Menschen haben uns mehr als beeindruckt, es ist uns ans Herz gewachsen. Die Nepalis haben uns gezeigt, dass uns trotz der unterschiedlichen Kultur und Lebensweise viel verbindet und noch mehr verbinden kann. Weniger ist mehr – auch das haben wir in Nepal gelernt.

Es braucht nicht viel, um ein glückliches Leben zu führen. Die Reise hat uns offener für all das gemacht, das nicht von Geld oder Ansehen abhängig ist. Wir haben jeden einzelnen Augenblick, jeden Moment gelebt, genossen und in uns aufgenommen.

Nepal hat uns verändert und uns gezeigt, was wirklich zählt: Jeder Einzelne ist stark, aber nur gemeinsam können wir viel erreichen.“

Dank Spendengeldern konnten die Klassenzimmer mit den erforderlichen Unterrichtsmaterialien eingerichtet werden.

Durch das Cent-Spendenprogramm des WACKER HILFSFONDS sichern die Mitarbeitenden den laufenden Betrieb der Schulen, die von der Stiftung unterstützt werden. Mit geringen Beträgen kann jeder Mitarbeitende in Deutschland dazu beitragen, dass die Mittel für nachhaltige Unterstützung auch künftig zur Verfügung stehen.

Wie das geht? Indem der Mitarbeitende einwilligt, seine monatliche Gehaltszahlung auf den nächstniedrigeren Eurobetrag abzurunden. Die übrigen Cent-Beträge werden dem WACKER HILFSFONDS gespendet.

Der WACKER Hilfsfonds

Wer helfen möchte, hier das Spendenkonto des WACKER HILFSFONDS bei der Bayerischen Landesbank München:

IBAN DE59 7005 0000‎ 0003 3333 33
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Bitte vermerken Sie auf dem Überweisungsträger Ihren Namen und Ihre Anschrift (Mitarbeitende die Personalnummer). Die Stiftung stellt Spendenbescheinigungen aus, die in Deutschland steuerlich geltend gemacht werden können. Der WACKER HILFSFONDS dankt für jede Unterstützung.

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