Klein, aber oho: Burghauser Grundschüler verwandeln WACKER-Fläche in Tiny Forest

Burghausen,, 17.11.2023

Bewegen lässt sich auch im Kleinen etwas – das haben die Schüler der Burghauser Johannes-Hess-Grundschule schon gelernt. Seit Donnerstag graben und pflanzen sie am Holzfelder Weg wie die Weltmeister. Ein Tiny Forest soll entstehen – ein kleiner Wald also. Doch klein heißt in diesem Fall nicht bedeutungslos. Schließlich bringt das Vorhaben Klimaschutz, Naturschutz und Umweltbildung gleichermaßen voran. Dass es das Projekt überhaupt gibt, ist neben Spendern und Unterstützern vor allem vier mutigen Ex-Schülern der Grundschule zu verdanken.

Mit vollem Elan, unterstützt von Franz Staudinger vom gleichnamigen Forstbetrieb sowie den Burghauser Stadtgärtnern, machten sich die Drittklässler am Donnerstag und Freitag ans Anpflanzen des Tiny Forest.

Das Quartett, das im vergangenen Schuljahr die 4. Klasse besuchte, wandte sich Anfang des Jahres mit einem Schreiben direkt an WACKER-Werkleiter Dr. Peter von Zumbusch. „Wir sind Adrian, Bennet, Mattis und Max aus der Johannes-Hess-Grundschule. Wir gehen in die Klasse 4a. Wir wollen einen Tiny-Forest anlegen und damit neuen Lebensraum für Kleintiere und Insekten schaffen“, schrieben die Vier an den Werkleiter – verbunden mit der Frage, ob WACKER eine geeignete Fläche hat, die zur Verfügung gestellt werden könnte.

So viel Mut und Entschlossenheit wollte man im Unternehmen unbedingt belohnen. Und so begann intern die Suche nach einem geeigneten Areal. Alles innerhalb des Werkszauns schied aus, schon aus Sicherheitsgründen. Doch WACKER besitzt auch Flächen im weiteren Stadtgebiet, unter anderem am Holzfelder Weg. Eine dort gelegene Wiese erwies sich als gut geeignet. Und so konnten die vier Viertklässler ihren Tiny Forest in Angriff nehmen.

Das dahintersteckende Konzept stammt ursprünglich aus Japan. Idee ist es, mit standortangepassten, klimaresistenten und möglichst vielfältigen Pflanzungen bewusst auch Kleinflächen ab 100 Quadratmetern in ökologisch wertvolle Habitate zu verwandeln. Zugutekommen soll das vor allem städtischen Gebieten, wo für großflächige Waldgebiete meist der Platz fehlt.

Fester Bestandteil des Konzepts ist es auch, vor allem Kinder im Rahmen von Umweltbildungsprogrammen miteinzubeziehen. Sie konzipieren mit, pflanzen, hegen und pflegen – und erleben so, wie ein neues Ökosystem entsteht. Der kleine Wald wird zum Reallabor. Das gilt auch für den Burghauser Ableger. So waren am Donnerstag und Freitag bereits alle vier dritten Klassen der Johannes-Hess-Schule im Pflanzeinsatz – und ließen sich weder von Wind noch Regen beeindrucken. „Ich bin stolz auf diese kreativen, aktiven Schüler, die sich getraut haben, mit außerschulischen Stellen in Kontakt zu treten und sich auch nicht von Misserfolgen entmutigen haben lassen. Ihre Beständigkeit und Tatkraft haben sich in vielerlei Hinsicht gelohnt“, sagt Konrektorin und ehemalige Klassenlehrerin Hedi Mittermeier. Sie unterstützte die ursprünglichen Initiatoren von Beginn an bei ihrem Vorhaben und zeichnet seitens der Schule maßgeblich verantwortlich für das Projekt.

Viele Unterstützer machen das Projekt Tiny Forest möglich. Der Ursprung aber geht auf die ehemaligen Viertklässler (vorne v.l.) Adrian, Mattis und Max zurück. Ihr einstiger Mitstreiter Bennet lebt mittlerweile in den USA und musste am Freitag entsprechend passen.

Voll des Lobes ist auch WACKER-Werkleiter Peter von Zumbusch. „Es ist ermutigend, wie entschlossen diese jungen Menschen das Projekt anpacken und treiben. Da müssen wir keine Sorgen um den Nachwuchs haben“, sagte er am Freitag, als er sich gemeinsam mit dem für die Flächen zuständigen Chefwerkplaner Dr. Norbert Winkhofer ein Bild von den Pflanzarbeiten der Schüler machte.

Rund 400 Quadratmeter stellt die Wacker Chemie den Schülern für ihren Tiny Forest zur Verfügung. Das Projekt ist langfristig angelegt – schließlich geht es darum, einen Wald entstehen zu lassen. Große Unterstützung kommt noch von vielen anderen Seiten. Unter anderem von den Firmen Steuerkanzlei Kokott & Baumgartner, Malerbetrieb Henghuber, Reisinger GmbH, Sparkasse Altötting-Mühldorf und Stahlbau Käßler stammt das Geld, um die Setzlinge zu kaufen. Franz Staudinger vom gleichnamigen Tittmoninger Forstbetrieb beriet die Kinder beim Planen und legt beim Pflanzen auch selbst Hand an. Und auch die Stadtgärtner und der Bauhof helfen bei der praktischen Arbeit.

Für so viel Unterstützung hatte Schulleiterin Margit Burgstaller am Freitag vor allem eines parat: ein großes Dankeschön. „Der Tiny Forest ist ein wirklich wertvolles und nachhaltiges Projekt, klassenübergreifend, viele Instanzen sind mit dabei. Einfach perfekt. Die Kinder erhalten eine emotionale Bindung zu Heimat, Umwelt und Natur. Und nebenbei erfahren sie: Ich kann als Kind wirksam sein für die Allgemeinheit.“

Und wie lautet das Fazit der ursprünglichen Initiatoren Adrian, Bennet, Mattis und Max? „Wir hoffen, dass unser Tiny Forest immer ein Teil der Natur Burghausens bleiben wird und auch dem ein oder anderen Tier große Freude bereiten wird.“

Pressebilder

Tiny Forest IV

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Tiny Forest III

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Tiny Forest II

Tiny Forest II

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Tiny Forest I

Tiny Forest I

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