Unvergessen auch in Zeiten der Corona-Krise

Burghausen, 29.04.2020

Bildunterschrift: Bürgermeister Hans Steindl, WACKER-Werkleiter Dr. Dieter Gilles und Betriebsrat Peter Áldozó (v.l.n.r.) im gemeinsamen Gedenken der Toten vom 28. April 1945.

In den letzten Kriegstagen, als die US-Truppen bereits weit nach Südbayern vorgerückt waren, entschlossen sich die drei Männer, dem Radioaufruf der Freiheitsaktion Bayern zu folgen. Das erklärte Ziel war es, die Betriebe vor der Zerstörung der Nazis zu schützen und eine gewaltfreie Kapitulation einzuleiten. Mit Unterstützung von weiteren WACKER-Mitarbeitern nahmen sie am Vormittag des 28. April 1945 eine Reihe von Nazi-Funktionären gefangen und setzten sie fest. Doch die Aktion scheiterte und der Mühldorfer Kreisleiter erteilte einem in der Nähe befindlichen SS-Kommando die Anweisung, die Anführer des Widerstands umgehend hinzurichten.

Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie standen die Teilnehmer der Gedenkfeierlichkeit in kleinem Kreis vor dem 1946 errichteten Mahnmal im Vorgarten des Gebäudes der Werkleitung, an dem Ort, an dem am 28. April 1945 gegen 18 Uhr drei Menschen ihren couragierten Einsatz für den Schutz des Werks mit dem Leben bezahlten.

Mit gebührendem Abstand und mit Mund-Nase-Schutz ausgestattet, zollten WACKER-Werkleiter Dr. Dieter Gilles, und Betriebsrat Peter Áldozó umso mehr Hochachtung und Respekt für das mutige Handeln des Oberwerkmeisters Ludwig Schön, des Schlossers Josef Stegmair und des Angestellten Jakob Scheipel. Sie würdigten deren verantwortungsvollen Einsatz für den Schutz des Werks und die Lebensgrundlage ihrer Kollegen und Mitbürger. Bürgermeister Hans Steindl fand in seiner Gedenkansprache mahnende Worte der Erinnerung und legte für die Stadt Burghausen einen Kranz zum Gedenken an die Erschossenen nieder.

Im Rahmen der feierlichen Kranzniederlegung betonte Werkleiter Dr. Gilles: “Zu meinem großen Bedauern hat die Corona-Pandemie einen größeren Rahmen für unsere Gedenkfeierlichkeit verhindert. Dennoch ist es auch und gerade in diesen Zeiten der Krise wichtig, die Erinnerung an den selbstlosen Einsatz für ein höheres Ziel, für andere Mitmenschen und für Menschlichkeit hoch zu halten. Dies hat allergrößte Hochachtung verdient.“

Mit einem Trompetensolo „Ich glaube an die Macht der Liebe“ endete die ergreifende Zeremonie und alle Anwesenden waren sich einig in ihrem Versprechen, die Ereignisse niemals zu vergessen und mahnten eindringlich: „So etwas darf sich niemals wiederholen.“

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