BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße

Burghausen, 02.10.2019

Mit der Kampagne „BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße“ sensibilisieren der Automobilclub Mobil und der TÜV SÜD für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Handy während der Fahrt. Das Mobiltelefon gehört während der Fahrt nicht in die Hand des Fahrzeugführers! Auch wenn der Blick nur kurz von der Straße weicht, kann es reichen, um das eigene und das Leben anderer Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Die Sicherheitsabteilung von WACKER in Burghausen zeigte bei einem Aktionstag mit realistischen Szenarien, wie gefährlich die Ablenkung durch Smartphones am Steuer ist.

BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße
Testfahrt am Fahrsimulator: Schon ein kurzer Blick auf das Handy – und es gibt keine Chance mehr, rechtzeitig auf eine unerwartete Gefahrensituation im Straßenverkehr zu reagieren.

Obwohl es verboten ist: Viele Autofahrer nutzen während der Fahrt die Gelegenheit, am Handy schnell Termine zu checken, eine Nachricht zu tippen oder ohne Freisprechanlage zu telefonieren. Man muss sich bewusst sein, dass zwei Sekunden Ablenkung bei Tempo 50 bereits 30 Meter Blindflug am Steuer bedeuten!

Ablenkung – in erster Linie durch das Smartphone – ist mittlerweile Unfallursache Nummer eins in Deutschland. Bei etwa 100.000 Unfällen im Jahr sterben mehr als 500 Menschen und rund 25.000 werden verletzt, weil sie ihre volle Aufmerksamkeit nicht dem Verkehrsgeschehen widmen.

Vor diesen Gefahren warnt die Verkehrssicherheitskampagne „BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße“. Die Sicherheitsabteilung der Wacker Chemie AG am Standort Burghausen setzte mit sechs Aktionstagen einen Fokus auf dieses Thema. Zahlreiche Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit, um sich bei Vorträgen und an Ständen zu informieren. Besonders eindrucksvoll waren die realitätsnahen Eindrücke am Fahrsimulator sowie mit Virtual Reality-Brillen.

Wie unglaublich schnell man doch in eine gefährliche Situation gerät, wenn man sich am Steuer nur kurz durch ein Handyklingeln oder den Eingangston einer elektronischen Nachricht ablenken lässt! Viele Mitarbeiter testeten einmal bewusst in der virtuellen Umgebung, was ein Griff zum Smartphone bewirkt. Das Ergebnis war schockierend: Schon ein kurzer Blick auf das Handy – und sie hatten keine Chance, rechtzeitig auf eine unerwartete Gefahrensituation im Straßenverkehr zu reagieren. Dann krachte es in der Simulation mit schlingerndem Kollisionskurs und Unfällen.

Ebenso erkenntnisreich waren die Tour mit einer Virtual Reality-Brille: Wenn sich die Testfahrer durch das Handy ablenken ließen, erkannten sie durchschnittlich nur 3,8 von 5 Gefahrensituationen. Während der vierminütigen Simulation blickten die Teilnehmer im Schnitt rund 25 Sekunden auf das Smartphone anstatt auf die Straße. Bei einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern bedeuten schon fünf Sekunden Ablenkung mit Blick auf das Handy einen Blindflug von rund 110 Metern. Hochgerechnet auf 25 Sekunden waren die Fahrer einen halben Kilometer blind unterwegs – das kann die Gesundheit oder im schlimmsten Fall gar das eigene Leben und das von anderen kosten.

„Die extreme Gefahr der Handynutzung am Steuer wird leider viel zu oft unterschätzt“, warnt Susanne Ackermann, Leiterin Arbeitssicherheit am WACKER-Standort Burghausen. Ihre Initiative mit den Aktionstagen hat sich gelohnt: „Viele Mitarbeiter waren sehr überrascht, welch hohes Risiko auch schon minimale Ablenkungen haben können. Wir konnten die Teilnehmer dafür sensibilisieren, wie sehr man sich am Steuer mit einem Griff zum Handy nicht nur selbst gefährdet, sondern auch andere Autofahrer und Verkehrsteilnehmer.“

Aufgefallen ist beim Aktionstag ein Generationenunterschied: Junge Teilnehmer waren zwar besser geübt im Umgang mit dem Handy, nutzten aber das Smartphone während der Simulation deutlich öfter und zeigten bei der Simulation eine höhere Risikobereitschaft. Durch den Aktionstag bekamen alle diesen wichtigen guten Vorsatz mit auf den Weg: „BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße!“

Hier noch einige Fakten, um sich selbst zu ertappen. Der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. nahm bei seiner Verkehrszählung 2019 insgesamt 50.000 Fahrzeuge ins Visier. Der Anteil der Handysünder:

  • 3,8 Prozent nutzten das Smartphone auf der Autobahn,
  • 3,4 Prozent an Landstraßen und Bundesstraßen,
  • 5,1 Prozent im fließenden Stadtverkehr,
  • 7,7 Prozent im Stau und
  • 11,5 Prozent an der roten Ampel

Insgesamt wurden 3.161 Handysünder gezählt. Das entspricht 6,3 Prozent – also ist 2019 jeder 16. Autofahrer bundesweit mit dem Handy in der Hand am Steuer unterwegs (Quelle: besmart-mobil.de).

Der Verkehrszählung war die Online-Umfrage „Hand aufs Herz“ mit rund 2.600 Teilnehmern im Jahr 2016 vorausgegangen. Dabei gaben über drei Viertel der Befragten zu, das Handy am Steuer zu nutzen. Ein Drittel war deswegen schon in eine gefährliche Situation geraten. Knapp 90 Prozent wussten über die großen Gefahren der Smartphonenutzung als Fahrer Bescheid. Immerhin 92 Prozent war bewusst, dass das Handy am Steuer gefährlich ist – immer noch acht Prozent zu wenig! Hand aufs Herz: BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße!

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