21. internationale Messe für Kunststoff und Kautschuk K 2019: WACKER präsentiert temperfreie Flüssigsiliconkautschuke für sensitive Anwendungen sowie sein Low Volatile-Produktportfolio

München, 23.07.2019

Auf der 21. internationalen Messe für Kunststoff und Kautschuk K 2019 stellt der Münchner Chemiekonzern WACKER seine Produktreihe ELASTOSIL® LR 5040 vor. Ohne thermische Nachbehandlung haben die Vulkanisate dieser Flüssigsiliconkautschuke sehr gute mechanische Eigenschaften und erfüllen die strengen regulatorischen Vorschriften, die bei Säuglings- und Kleinkindartikeln sowie bei sensitiven Anwendungen im Lebensmittel- oder Medizintechnikbereich gelten. Siliconverarbeiter können daher auf das Tempern der aus ELASTOSIL® LR 5040 gefertigten Artikel verzichten. Außerdem rückt WACKER sein gesamtes Flüssigsiliconkautschuk-Portfolio ins Rampenlicht. Das Unternehmen hat hier den Gehalt flüchtiger Stoffe stark verringert, woraus sich diverse Vorteile ergeben. Die K 2019 findet vom 16. bis 23. Oktober in Düsseldorf statt.

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Auf der K 2019 präsentiert der Münchner Chemiekonzern WACKER die Flüssigsiliconkautschuk-Reihe ELASTOSIL® LR 5040. Formteile aus dem Siliconkautschuk besitzen sehr gute mechanische Eigenschaften und müssen deshalb nicht mehr thermisch nachbehandelt werden. (Photo: WACKER)

Die Produktreihe ELASTOSIL® LR 5040 wurde bereits auf der K 2016 angekündigt. Dass der innovative Flüssigsiliconkautschuk auf der diesjährigen Kunststoffmesse erneut im Mittelpunkt steht, hat gute Gründe: WACKER hat die Entwicklung und den Kapazitätsausbau für die Produktion inzwischen vollständig abgeschlossen und bietet nun sämtliche Typen der Reihe einer breiten Kundenbasis an.

ELASTOSIL® LR 5040 vernetzt zu transluzenten Elastomeren, deren Flüchtigengehalt ohne thermische Nachbehandlung üblicherweise im Bereich 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent liegt. Das Produkt unterschreitet damit bereits im ungetemperten Zustand deutlich den Grenzwert von 0,5 Gewichtsprozent, der für Siliconartikel in Lebensmittel- und Babycare-Anwendungen gilt. Am Markt verfügbare Standardprodukte liegen ohne thermische Nachbehandlung zumeist im Bereich größer ein Prozent.

Für viele Flüssigsiliconkautschuke gilt: Werden sie am Ende der formgebenden Verarbeitung thermisch nachbehandelt – Experten sprechen hier vom Tempern –, verbessert dies die mechanischen Eigenschaften des Formartikels. Verarbeiter von ELASTOSIL® LR 5040 können auf diesen zeit- und kostenintensiven Schritt verzichten, denn die Vulkanisate haben bereits ungetempert einen hohen Weiterreißwiderstand. Dieser liegt in der Größenordnung hochkerbfester Standardmaterialien nach dem Tempern. Dadurch verkraften Siliconformteile aus ELASTOSIL® LR 5040 Belastungen, wie sie beispielsweise beim Gebrauch von Trink- und Beruhigungssaugern auftreten können.

Wegen ihrer hohen Reinheit sind Vulkanisate aus ELASTOSIL® LR 5040 für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet und können gemäß den Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) verwendet werden. Auch sind sie biokompatibel gemäß den Vorgaben ausgewählter Tests nach DIN ISO 10993 und der United States Pharmacopeia Class VI. Für medizintechnische Anwendungen ist außerdem der besonders niedrige Gehalt migrierfähiger und extrahierbarer Bestandteile von ELASTOSIL® LR 5040-Vulkanisaten von Bedeutung.

Aufgrund seines Eigenschaftsprofils ist ELASTOSIL® LR 5040 immer dann das Material der Wahl, wenn Siliconverarbeiter bei der Her-stellung von Siliconformteilen für sensitive Anwendungen auf eine thermische Nachbehandlung verzichten möchten. Die Produktreihe deckt den Härtebereich 30 bis 70 Shore A ab, wobei die tatsächliche Härte im ungetemperten Zustand um höchstens drei Indexpunkte vom vorgegebenen Wert abweicht.

ELASTOSIL® LR 5040 lässt sich problemlos im Spritzgussverfahren verarbeiten. Weil die Formteile anschließend nicht mehr getempert werden müssen, lässt sich der Herstellprozess deutlich verschlanken und hochgradig automatisieren. Auf diese Weise wird – auch unter Reinraumbedingungen – eine besonders schnelle, effiziente und kostengünstige Großserienfertigung möglich. Typische Anwendungsbeispiele sind Beruhigungs- und Trinksauger, Babyflaschen, Dosierventile, Dichtungen für Küchen-, Kaffeemaschinen und Lebensmittel-behälter sowie gummielastische Artikel für den Medizintechnikbereich.

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Mit seiner Low-Volatile-LSR-Initiative setzt WACKER weltweit Standards. So liefert der Münchner Chemiekonzern seit Anfang 2019 Flüssigsilicon-kautschuke mit einem signifikant verringerten Gehalt an flüchtigen Bestandteilen aus. (Photo: WACKER)

Low Volatile-LSR-Portfolio von WACKER setzt Standards

Mit seiner Low Volatile-LSR-Initiative setzt WACKER weltweit Standards. So liefert der Münchner Chemiekonzern seit Anfang 2019 Flüssigsiliconkautschuke (Liquid Silicone Rubber, LSR) mit einem signifikant verringerten Gehalt an flüchtigen Bestandteilen (englisch: Low Volatile) aus. Konkret gilt das für die Produktgruppen ELASTOSIL® LR 3xxx, ELASTOSIL® LR 6xxx und SILPURAN® 6xxx, die in Europa hergestellt wurden.

Dank modernster Verfahrenstechnologien ist es WACKER gelungen, den Gehalt an flüchtigen Dx-Siloxanen in Flüssigsiliconkautschuken um mindestens 90 Prozent zu senken. Mit dem auf diese Weise aufgewerteten LSR-Portfolio können Siliconverarbeiter regulatorische Vorschriften sowie Industrie- und Kundenanforderungen nun einfacher und sicherer erfüllen als bisher.

Für manche Anwendungen lassen sich auch die Temperzeiten verkürzen, woraus sich Energie- und Kosteneinsparungsmöglichkeiten ergeben. In einigen Fällen können Hersteller sogar ganz auf das Tempern verzichten. Ölausschwitzende LSR-Produkte der Reihe ELASTOSIL® LR 384x – x entspricht dem Ölgehalt in Prozent – erfüllen im ungetemperten Zustand die anspruchsvolle „Toyota-Norm“ in puncto Flüchtigengehalt.

Das Upgrade wirkt sich in keiner Weise auf die mechanischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften des Elastomers aus. Produktfreigaben und Zertifikate behalten somit ihre volle Gültigkeit. Untersuchungen von WACKER zeigen, dass sich auch das Spritzgieß- und Entformverhalten nicht ändert.

Mit der Low Volatile-LSR-Initiative reagiert WACKER auf die steigenden Anforderungen an die Reinheit von Siliconartikeln, die nicht nur vom Gesetzgeber gefordert wird, sondern auch von etlichen Industriebranchen und Großunternehmen. Das Low Volatile-LSR-Portfolio bedeutet insofern einen großen Fortschritt für die gesamte Siliconbranche.

Mehr Infos unter www.wacker.com/k2019.

Besuchen Sie WACKER auf der K 2019 in Halle 6, Stand A10.

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