Internationale Lernexpedition im WACKER Werk Nünchritz: Experten diskutieren zu Rohstoffsicherheit und Klimaschutz

  • IDEALIST-Projekt und WACKER setzen mit internationaler Lernexpedition klares Zeichen für einen engen Austausch zwischen Industrie, Wissenschaft und Politik
  • WACKER zeigt dabei, wie Rohstoffe und Energie nachhaltig am Standort Nünchritz genutzt und CO₂-Emissionen reduziert werden
  • Erprobte Ansätze stärken Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Innovationskraft europäischer Industrien
  • Die gewonnen Erkenntnisse fließen in den europäischen Dialog ein

Nünchritz, 30.10.2025

Rund 30 Fachleute aus der Europäischen Union und Deutschland haben heute im Rahmen des EU-Verbundprojektes IDEALIST WACKER als größtes Chemiewerk in Sachsen besucht. IDEALIST vereint EU-Cluster aus den Bereichen energieintensive Industrien, Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung und Transport. Der Besuch war Teil einer sogenannten internationalen Lernexpedition. Auf der Agenda standen zentrale Themen der Chemieindustrie wie innovative Produktion, nachhaltige Rohstoffkreisläufe, klimafreundliche Produktionsprozesse und stabile Lieferketten.

Werkleiterin Jutta Matreux (Mitte) und GKZ- Geschäftsführer Wolfgang Reimer (5.v.r.v.), neben dem Chemie- Cluster Bayern einer der Organisatoren des Austausches, mit der internationalen Besuchergruppe. Foto: WACKER.

Lernexpedition in Nünchritz: Bei einer Werkbesichtigung in den Bereichen der Infrastruktur und Fachgesprächen am WACKER Standort Nünchritz zeigte Werkleiterin Dr. Jutta Matreux auf, wie Rohstoffe am Standort im Kreislauf geführt und industrielle Prozesse zur Klimaneutralität umgestellt werden: Entstehen in einem Produktionsschritt Abfall- oder Nebenprodukte werden diese an anderer Stelle wieder der Produktion zugeführt. Etwa als Rohstoff oder in Form von Energie. So kann der Standort Nünchritz dank dieses effizienten Verbundsystems seinen Rohstoff- und Energieverbrauch seit Jahrzehnten kontinuierlich senken und Ressourcen schonen.

Durch die langjährige Erfahrung mit energieeffizienten Produktionsverfahren, dem Einsatz erneuerbarer Energien und der kontinuierlichen Reduktion von CO₂-Emissionen teilte WACKER heute wertvolle Einblicke und praxisnahe Lösungsansätze mit den anwesenden Experten und Vertretungen von Verbänden und Vereinigungen aus den Bereichen energieintensive Industrien, Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung und Transport. Ziel der Expedition war es, Impulse für eine nachhaltige, wettbewerbsfähige Industrie zu liefern. Die Organisatoren der nunmehr vierten Lernexpedition, die die Partner und ihre Mitglieder im Rahmen des europäischen Verbundprojektes IDEALIST nach Deutschland führten, waren das Geokompetenzzentrum Freiberg e.V. (GKZ) und der Chemie-Cluster Bayern.

Gemeinsame Verantwortung für nachhaltige Wertschöpfung

Die Lernexpeditionen schärfen den Blick für die Hebel, die es braucht, um Europas Klimaziele zu erreichen. WACKER selbst will bis 2045 klimaneutral produzieren. „Die Transformation zu einer klimaneutralen und gleichzeitig wettbewerbsfähigen chemischen Industrie gelingt nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Forschung und Politik“, betonte Jutta Matreux beim heutigen Treffen.

Wie wichtig der internationale Austausch ist, verdeutlichen Lernexpeditionen wie diese: Durch die Zusammenarbeit können bewährte Beispiele aus der Praxis direkt geteilt und neue Ideen schneller umgesetzt werden. „IDEALIST bringt Expertinnen und Experten aus ganz Europa zusammen, um den Wandel energieintensiver Industrien unter Stärkung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit aktiv zu gestalten und sie damit letztlich resilienter zu machen“, erläuterte Dr. Wolfgang Reimer, Geschäftsführer des im sächsischen Freiberg ansässigen Montanclusters GKZ Freiberg. Am Vortag beschäftigte sich die Gruppe bereits mit der Erkundung von Technologiekreisläufen und Rohstoffversorgungssystemen in der Chemie- und Bahnindustrie.

Blick nach vorn

Mit der Lernexpedition setzten WACKER und das IDEALIST-Projekt ein klares Zeichen für einen engen internationalen Austausch zwischen Industrie, Wissenschaft und Politik. Die gewonnen Erkenntnisse fließen in den europäischen Dialog ein und unterstützen konkrete Schritte, um Rohstoffversorgung, Preisstabilität und Klimaschutz gleichermaßen zu sichern. Damit leisten die Partner einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige Industrie – zum Nutzen von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Zugleich kommt den europäischen Clustern eine wichtige Rolle in der Initiierung sowie Vermittlung von Forschung und Entwicklung und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen wie großen Unternehmen zu.

 

Der WACKER Standort Nünchritz

Der Chemiestandort erstreckt sich über eine Fläche von 1,3 Millionen Quadratmetern und beschäftigt über 1.500 Mitarbeitende. Seit 1998 wurden mehr als 1,8 Milliarden Euro in den Standort und damit in die neuesten und effizientesten Technologien investiert, um Emissionen, Abwässer und Abfälle zu reduzieren. Mit Erfolg: Das hochintegrierte Verbundsystem sichert die maximale Verwertung von Nebenprodukten. Gleichzeitig haben wir unseren Rohstoff- und Energieverbrauch in den letzten Jahren weiter optimiert.

Zu den wichtigsten Produkten zählen Silane, Silicone, pyrogene Kieselsäure und polykristallines Silicium für Solaranlagen. Jährlich befinden sich im Schnitt über 80 Auszubildende bei uns. Der Standort ist nach ISO 9001, ISO 14001, ISO 50001 und ISO 22716 zertifiziert und Mitglied der Umwelt- und Klimaallianz Sachsen.

www.wacker.com/nuenchritz

Der Verein Geokompetenzzentrum Freiberg e.V. (GKZ)

Der Verein GKZ ist ein Netzwerk aus Industrie, Wissenschaft und Fachbehörden entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Geomontanindustrie. Seine Mitglieder vereinen Kompetenzen aus der Erkundung, Abbau und Gewinnung mineralischer Rohstoffe einschließlich deren Recycling und metallurgischen Erzeugung. Dazu kommen Portfolios der wichtigen Transformationsprozesse im Bereich Klimaneutralität, wie die Gewinnung und Speicherung von geothermaler Energie und Wasserstoff sowie geotechnische Spezialleistungen. Der Verein gehört damit zu den größeren Clustern in Deutschland und ist vor allem auf europäischer Ebene aktiv. Als Mitglied der European Technology Platform on Sustainable Mineral Resources berät er die Europäische Kommission zu Fragen der Forschung und Innovation. Der gemeinnützige Verein ist in der EU Cluster Collaboration Platform vertreten und mit Netzwerken vieler europäischer Montanregionen und Chemiestandorte verbunden. Seine Leitveranstaltung ist der Sächsische Rohstofftag, der am 10.11.2025 in Dresden zum 17. Mal stattfinden wird; dieses Jahr im Zeichen der Themen Rohstoffsicherung, Geopolitik sowie Verteidigung und Energiewende.

www.gkz-ev.de

Der Chemie-Cluster Bayern

Der Chemie-Cluster Bayern ist ein Netzwerk aus über 120 Unternehmen, Startups und Forschungseinrichtungen aus der Chemie, der Werkstoffentwicklung und der industriellen Biotechnologie.

Durch die individuelle Vernetzung von Mitgliedsunternehmen und Lösungsgebern mit dem bayerischen Mittelstand realisiert der Chemie-Cluster den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen, neuen Technologieentwicklungen und Innovationen in industrielle Anwendungen. So trägt der Chemie-Cluster gezielt zur Stärkung der Wissensbasis und Innovationskraft der Unternehmen in Bayern und dem Netzwerk bei.

Darüber hinaus werden die Netzwerkmitglieder bei der Fördermittelakquise und der Bildung von FuE-Verbünden unterstützt. Technologie-Scouting, Unterstützung bei der Geschäftsentwicklung und Markterschließung sowie auf den individuellen Bedarf zugeschnittene Aktivitäten ergänzen das Angebot.

www.chemiecluster-bayern.de

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