COMPAMED 2025: WACKER zeigt erstmals biomethanol-basiertes Silicongel für die Wundversorgung

  • SILPURAN® eco 2114 reduziert CO2-Fußabdruck in der Herstellung um bis zu 28 Prozent
  • Neue Studie über Siliconadhäsive für transdermale Pflaster
  • Pharmaschläuche: Silicon mit reibungsverminderter Oberfläche im Fokus

München , 17.11.2025

Auf der diesjährigen Medizintechnik-Messe COMPAMED präsentiert WACKER innovative Siliconprodukte für medizinische und therapeutische Anwendungen. Premiere feiert das erste auf Biomethanol basierende Silicongel SILPURAN® eco 2114. Es ermöglicht die hautschonende Fixierung von Wundauflagen, Pflastern, Wearables und Sensoren. Vorgestellt werden außerdem die Ergebnisse einer neuen Studie zur Wirkstofffreigabe von Silicongelen in transdermalen Pflastern. Die Studie untersucht unterschiedliche Freigabeprofile und wie sich diese kundenspezifisch anpassen lassen. Im Fokus stehen auch die Siliconelastomere ELASTOSIL® R plus 4360 und ELASTOSIL® R plus 4366. Beide Produkte setzen Maßstäbe bei der Herstellung von Profilen, Auflageelementen und Schläuchen für die Pharmaindustrie. Die COMPAMED 2025 findet vom 17. bis 20. November in Düsseldorf statt.

SILPURAN® medical adhesives
Auf der diesjährigen COMPAMED stellt WACKER erstmals ein auf Biomethanol basierendes Siliconadhäsiv vor, das besonders ressourcen- und klimaschonend produziert wird. SILPURAN® eco 2114 erreicht eine hohe Haftkraft und eignet sich vor allem als Klebstoff für Wundauflagen und Fixierhilfen. (Foto: WACKER)

Auflagen für Beatmungsmasken, Katheter, Griffe für Operationswerkzeuge oder Schläuche für die Arzneimittelproduktion – Silicone haben einen festen Platz in der modernen Medizintechnik. Ein aktuelles Beispiel für die wachsende Bedeutung des High-Tech-Werkstoffs sind sogenannte Siliconadhäsive. Die gelartigen Haftkleber sind hautverträglich und lassen sich vielseitig für die Fixierung von Wundauflagen, Pflastern oder Stomaprodukten verwenden. Sie haften sicher und lassen sich beim Verbandswechsel schonend von der Haut ablösen.

Auf der diesjährigen COMPAMED präsentiert WACKER SILPURAN® eco 2114, das erste auf Biomethanol basierende Silicongel für medizinische Hautanwendungen. Bei seiner Herstellung wird fossiles Methanol durch pflanzenbasiertes Methanol ersetzt. Das auf dem Massenbilanzansatz beruhende und nach REDcert2 zertifizierte Verfahren ist nicht nur ressourcen-, sondern auch klimaschonend. Unter Berücksichtigung des gesamten Treibhauspotenzials werden bei der Herstellung von SILPURAN® eco 2114 gegenüber der konventionellen Type bis zu 28 Prozent CO2-Emissionen eingespart.

SILPURAN® release profile
In einer aktuellen Studie hat WACKER die Wirkstoffabgabe von Silicongelen für transdermale Pflaster untersucht. Ergebnis: Wirkstoffe wie Retinol geben Silicongele (blaue Linie) deutlich effektiver ab als marktübliche Produkte (gelbe Linie). WACKER präsentiert alle Ergebnisse der Studie exklusiv auf der COMPAMED. (Grafik: WACKER)

Ansonsten gibt es keine Unterschiede, weder chemisch noch hinsichtlich Qualität, Spezifikation oder Verarbeitung. Das eco-Produkt verhält sich in allen Belangen wie das fossile Pendant und lässt sich ohne Anpassungen eins-zu-eins in bestehende Prozesse integrieren. „Unsere Kunden produzieren einfach mit ihrer bisherigen Formulierung weiter. Produktqualität und -leistung bleiben gleich“, sagt Ian Moore, Leiter der Business Unit „Consumer and Health“ im Geschäftsbereich WACKER Silicones. „Chemisch sind beide Varianten absolut identisch. Der entscheidende Unterschied ist lediglich der CO₂-Fußabdruck. Beim eco-Produkt ist er deutlich niedriger.“

Der zweikomponentige, additionsvernetzende Haftkleber härtet zu einem weichen, hautfreundlichen Gel mit hoher Haftkraft aus. Er lässt sich schmerzfrei und rückstandslos entfernen, weshalb Silicongele besonders für sensible Haut oder für die Versorgung chronischer Wunden geeignet sind. SILPURAN® eco 2114 bietet eine mittlere Viskosität und ist hoch transparent. Zu den bevorzugten Anwendungsbereichen zählen Wundauflagen und Pflaster, Wearables, Sensoren und transdermale Systeme.

WACKER ELASTOSIL® 4366
Ein weiteres Highlight auf der COMPAMED ist ELASTOSIL® R plus 4366/60. Seine stark reibungsverminderte Oberfläche reduziert den Verschleiß und erleichtert die Montage. (Foto: WACKER)

Forschungsschwerpunkt: Transdermale Systeme

Als weiteres Messehighlight präsentiert WACKER aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Healthcare Competence Center in Ann Arbor (USA). Gegenstand der neuesten Untersuchung sind SILPURAN®-Silicongeladhäsive für transdermale Pflaster. Als stabile, biokompatible und atmungsaktive Matrix können sie medizinische oder kosmetische Wirkstoffe speichern und diese kontrolliert auf der Haut freisetzen.

Mithilfe einer sogenannten Franz-Diffusionszelle analysierte WACKER, wie effizient Substanzen aus der bis zu 300 Mikrometer dicken Siliconschicht abgegeben werden und durch die Haut diffundieren. Untersucht wurden rezeptfreie Therapeutika wie Ibuprofen, Antirheumatika und pflanzliche Heilmittel sowie gängige Wirkstoffe aus dem Wellness-Bereich, diverse Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel. Bei über 20 Wirkstoffen konnte das Forscherteam eine überdurchschnittlich hohe Freisetzung aus der Klebstoffmatrix nachweisen.

„Außerdem konnten wir zeigen, dass sich Siliconadhäsive zur Entwicklung maßgeschneiderter Freisetzungsprofile eignen“, sagt Teamleiter Dr. Ufuk Karabiyik. Wirkstoffe können auf diese Weise entweder gleichmäßig und konstant oder mit hohen Anfangsdosen oder auch stark verzögert freigesetzt werden. Karabiyik: „Unsere Forschungsarbeiten veranschaulichen: Silicone sind weit mehr als Trägermaterialien. Sie werden die Grundlage für die nächste Generation transdermaler Systeme bilden – sanft zur Haut, präzise in der Dosierung und hoch flexibel in der Anwendung.“

Siliconschläuche für die Pharmaindustrie

Im Rampenlicht stehen auch zwei Hochleistungssilicone, die bei der Herstellung von Schläuche für Peristaltikpumpen Maßstäbe setzen: ELASTOSIL® R plus 4360/60 und ELASTOSIL® R plus 4366/60. Beide Festsiliconkautschuke sind additionsvernetzend. Bei der Vulkanisation entstehen keine peroxidhaltigen Spaltprodukte, was ein Höchstmaß an Reinheit und Prozesssicherheit ermöglicht. Schläuche aus solchen Siliconen lassen sich in Herz-Lungen-Maschinen, Dialyse- und Beatmungsgeräten, Infusionssystemen oder Kathetern einsetzen. Auch für die Abfüllung von Arzneimitteln oder mRNA-Impfstoffen sind die Produkte bestens geeignet.

ELASTOSIL® R plus 4360/60 verfügt über eine hohe Rückprallelastizität und einen geringen Druckverformungsrest. ELASTOSIL® R plus 4366/60 besitzt außerdem eine reibungsverminderte Oberfläche. Ihr Reibungskoeffizienten ist 70 Prozent niedriger als bei vergleichbaren Standardtypen. Schläuche aus diesen Produkten eigen sich beispielsweise für Persistaltikpumpen. Tests zeigen eine stark erhöhte Lebensdauer und Pumpgenauigkeit. Beide Siliconprodukte sind FDA- und BfR-konform und damit prinzipiell für die Herstellung von Produkten mit Lebensmittelkontakt geeignet.

Besuchen Sie WACKER auf der COMPAMED in Halle 8A, Stand G04.

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ELASTOSIL® 4366

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SILPURAN® Medical Adhesives

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SILPURAN® Release Profile Retinol

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